- 1974
- 2074
SUNS 1958-1962-1989
- 1962
- Christiane Eisler
- Dirk Alvermann
- Abdelkrim Amirouche
Der Beitrag erzählt von den Beziehungen der DDR zu Algerien im Feld der Fotografie.
SONNEN 1958-1962-1989
Als Doktorandin der Kunst- und Fotografiegeschichte an der Universität Paris Nanterre und dem Nationalen Institut für Kunstgeschichte in Paris stelle ich in diesem Filmessay die Themen meiner Dissertation vor, insbesondere die Gründe für die Integration ost- und westdeutscher Fotograf:innen, die Algerien während des Kalten Krieges fotografierten, und erkläre, was mich persönlich mit dieser wissenschaftlichen Arbeit verbindet.
Bei der Durchsicht der Privatsammlungen mehrerer algerischer Fotografen, die ihre Arbeit in den 1960er Jahren begannen und die in Frankreich und im Ausland, aber auch in Algerien unbekannt sind, da es kein etabliertes Vorgehen zur Entwicklung und Erhaltung des Mediums gibt, habe ich die Imprägnierung einer bestimmten sowjetischen visuellen Kultur und eines imaginären Sozialismus festgestellt, wobei Algerien dieses Modell seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1962 übernommen hat. Auf der Grundlage von Zeitzeug:innenaussagen sowie privaten und institutionellen Archiven hinterfragt mein Forschungsprojekt die Zirkulation von Ästhetik und sozialistischen Imaginationen zwischen Algerien, Frankreich und Deutschland in Wechselwirkung mit westlichen Repräsentationsmodellen durch die physische und entmaterialisierte Konsultation von Fotografien aus drei von Erinnerungsproblemen geplagten Ländern.
In diesem experimentellen Film möchte ich über die Affektbeziehungen sprechen, die man mit einer wissenschaftlichen Forschung haben kann, wenn das individuelle Gedächtnis auf das kollektive Gedächtnis trifft, und wenn der Begriff der Subjektivität auf den der Objektivität trifft. Es ging also darum, die Konsultation von Archivbildern zu erleben, sei es im familiären, privaten oder institutionellen Bereich; Konsultationen, die auf unterschiedlichen Rhythmen und Materialitäten basieren. Das Motiv der Sonne, ein sozialistisches Motiv, das sich die Fotograf:innen auf einzigartige Weise angeeignet haben, kehrt als Leitmotiv zurück, das in diesem Film hinterfragt werden soll. Das Foto meines Großvaters in der Wüste während des Algerienkriegs, das im Entwicklungsprozess der Dunkelkammer auftaucht und wieder verschwindet, übersetzt diese Fragen rund um die Themen Erinnerung, Unausgesprochenes, Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit in den gesamten Film. Die Bilder verschwinden und tauchen auf, sei es durch das Prisma anderer Bilder, durch die Sonne, die blendet, oder durch den Entwicklung in der Dunkelkammer, wogend wie das Meer, das immer wieder zurückkehrt, um die im Sand hinterlassenen Spuren zu verwischen.
Stimmen : Gaelle Prodhon, Abdelkrim Amirouche, Djamel Farès, Christiane Eisler
Photo archives : family archives Gaëlle Prodhon, Djamel Farès, Abdelkrim Amirouche, Christiane Eisler, Dirk Alvermann, Halim Zenati, Établissement de communication et de production audiovisuelle de la Défense
Film Archive : hr Retro | hessenschautro
Text von Gaelle Prodhon, deutsche Übersetzung durch Art in Networks.
Das Video wurde zuletzt am 03.04.2023 verändert und überarbeited.
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