- 2022
- Sonya Schönberger
Ferry Tale ist Teil des Forschungsprojekts Latent Border(s), das die historischen Überschneidungen zwischen Berlin und Beirut untersucht - zwei Städten, die die Teilung in Ost und West gemeinsam haben.
Clemens Külberg reiste zwischen 1972 und 1986 während seiner Tätigkeit für die DSR Deutsche Seereederei Rostock DSR, die ehemalige ostdeutsche Staatsreederei, in den Libanon. Er fotografierte während seiner Frachtschiffsreisen und beschreibt, was diese Schiffe während des libanesischen Bürgerkriegs nach Beirut brachten. Gleichzeitig verkaufte die Deutsche Demokratische Republik (DDR) in den 70er und 80er Jahren politischen Flüchtlingen und Migranten aus dem Libanon Kurzzeitvisa und Flugtickets nach Ost-Berlin. Nach der Landung am Flughafen Schönefeld an Bord der DDR-Fluglinien Interflug, der ehemaligen DDR Staatsfluggesellschaft, gelangten die meisten Migranten über die U-/S-Bahn nach West-Berlin, wo sie Asyl suchten.
Clemens Külberg (Jahrgang 1950) wurde in Westberlin geboren und verbrachte dort bei (noch) offenen Grenzen bis 1961 seine Kindheit. Seine Jugendzeit verlebte er in der Hafenstadt Rostock in der ehemaligen DDR. Hier erfolgte eine maritime Ausbildung, die es ermöglichte den Wunschberuf eines Seemanns bei der Deutschen Seereederei auszuüben. Auf verschieden Schiffen frequentierte er dabei in der Levantefahrt regelmässig den Hafen Beirut. Ab 1980 war sein Wohnsitz in der Hansestadt Hamburg. Von hier aus war er auf Handelsschiffen der Bundesrepublik Deutschland weltweit tätig. Der Hafen Beirut wurde dabei auch angelaufen. Nach Beendigung seiner maritimen Laufbahn, die ihn in 136 Länder führte, war er als Tourist im Libanon unterwegs.....
FERRY TALE 12min - Beirut, Berlin & Hamburg 2022
Fotoarchiv - Clemens Külberg
Filmarchiv Latent Border(s) - Siska
Stimmen - Clemens Kühlberg, Moritz Frischkorn and Siska
Hintergrund sound Latent Border(s) - Felix Claßen
Text - Siska
Text und Video wurden zuletzt am 22.05.2023 überarbeitet.