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Die Kunstszene Ostberlins. Die Künstlerin Sabine Herrmann über Netzwerke in der Stadt und darüber hinaus

Thema: Private Kontakte
Zeitspannen:
  • 1986 — 1986
Künstler:innen:
  • Sabine Herrmann
  • Klaus Killisch
  • Mikael Eriksson
  • Beata Palucka
Die Künstlerin Sabine Herrmann über die Kunstszene (Ost)-berlins der 1980er und 1990er Jahre und Begegnungen, die sie und ihr künstlerisches Schaffen prägten.

Die 1980er Jahre in Ostberlin stehen in Verbindung mit einer künstlerischen Avantgarde, deren zentraler Schauplatz der Prenzlauer Berg ist. In diesem Netzwerk junger Kunst- und Kulturschaffenden, Galerien und Werkstätten lässt sich auch die Künstlerin Sabine Herrmann verorten. Sie studierte von 1981–1986 Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Neben ihrer eigenständigen Arbeit, gründete sie auch eine Künstlergruppe mit Klaus Killisch, Jens-Uwe Raddatz, Beata Palucka und Susanne Rast, deren Ausstellungen unter anderem in der Galerie Passage (1988) und Galerie Weißer Elefant (1989) in Berlin zu sehen waren.
Die Zeit war einerseits geprägt von einer Kunst- und Kulturpolitischen Öffnung, andererseits von dem Verlust vieler Künstler:innen und Freund:innen, die in den Westen ausreisten. In diesem Spannungsfeld entstanden die Arbeiten von Sabine Herrmann, die sich mit der Zeit von einem Fokus auf die Portraitmalerei zur Abstraktion hinwendete. Mit großformatigen Bildern und einem Rückgriff auf expressionistische Vorbilder der 1920er Jahre der Stadt grenzte sich die Künstlergruppe um Sabine Herrmann von etablierten Bildsprachen wie jenen der „Berliner Schule“ ab und entwickelte eine eigene Haltung und Form.

Interview mit Sabine Herrmann in Berlin, 17.10.2022

Im Interview erzählt die Künstlerin von kunsthistorischen Prägungen und Referenzen für ihre eigene Arbeit, sowohl durch den Standort Berlin als auch den Austausch mit Künstler:innen wie Beata Palucka, die durch ihren familiären Hintergrund Kunstschaffender in Polen, mit internationaler Ausstellungserfahrung, zu neuen Bildsprachen anregte.
Entgegen der gängigen Vorstellung einer kompletten Isolation der DDR, waren sich die Künstler:innen sehr bewusst über die beispielsweise Westberliner Kunstszene – so Sabine Herrmann. Auch das Reisen in benachbarte Länder gewährte Eindrücke in Ausstellungen oder Filme, die in der DDR selbst nicht zu sehen waren. Weiterhin erzählt die Künstlerin von der sogenannten Transformationszeit der 1990er Jahre und was diese für das Netzwerk Kunstschaffender sowohl ihr eigenes künstlerisches Schaffen bedeutete.

Weiterführende Links zu Arbeiten der Künstlerin: https://www.sabine-herrmann.eu/1986-1990/ und zu den Gruppenausstellungen in der Galerie Passage (1988) und Galerie Weißer Elefant (1989): https://www.klaus-killisch.de/galerie-passage-1988/; https://www.klaus-killisch.de/galerie-weiser-elefant/

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    Zeitspannen:
    • 1986
    Private Kontakte
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    Künstler:innen:
    • Klaus Killisch
    • Sabine Herrmann
    • Mikael Eriksson
    • Susanne Rast
    • Beata Palucka
    • Wilfriede Maaß
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    Künstler:innen:
    • Mikael Eriksson
    • Klaus Killisch
    • Sabine Herrmann
    • Susanne Rast
    • Beata Palucka
    • Hartmut Beil
    • Wilfriede Maaß
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