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Kunst per Post - der Mail Artist und Sammler Lutz Wohlrab

Thema: Private Kontakte
Zeitspannen:
  • 1983
Künstler:innen:
  • Lutz Wohlrab
Lutz Wohlrab besuchte 1983 erstmals eine Mail Art-Ausstellung in Greifswald. Im Interview spricht er über weltweite Netzwerke der DDR, in denen auf dem Postweg ein künstlerischer Austausch stattfand.
Interview mit Lutz Wohlrab in Berlin, 07.10.2022.

Der Psychoanalytiker, Verleger und Mail Artist Lutz Wohlrab (geb. 1959) ist seit Mitte der 1980er Jahre Teil internationaler Mail Art-Netzwerke. Über Adresslisten und Projektausschreibungen tauschten (Laien-)Künstler:innen aus der DDR untereinander und weltweit Karten, Stempel und andere Formate auf dem Postweg aus und erschufen kollektive und oft subversive Kunstwerke. Dadurch standen Mail Artisten in der DDR vermehrt im Fokus der Staatssicherheit und der Postzensur. Im Interview erzählt Wohlrab über die Mail Art-Szene in der DDR und das Bestehen dieser internationalen Kunst- und Kommunikationsform bis heute.

Adressliste von Teilnehmer:innen der Mail-Art-Ausstellung zum Projekt "Beziehungen" in der Orangerie Putbus, 1985. Archiv Lutz Wohlrab. Foto: Art in Networks
Interview mit Lutz Wohlrab in Berlin, 07.10.2022 (Teil 2)

Im zweiten Teil des Interviews spricht Lutz Wohlrab über internationale Verbindungen von Mail Artisten in der DDR. Besonders enge Kontakte gab es nach Südamerika und zu dem Künstler Clemente Padín, dessen Inhaftierung unter der Militärdiktatur in Uruguay Ende der 1970er Jahre eine Welle der künstlerischen Solidarität hervorruf. Außerdem geht es um Verbindungen der Mail Art nach Westeuropa und die Rolle von Joseph Beuys.

Neben seiner künstlerischen Arbeit hat Lutz Wohlrab an vielzähligen Publikationen und Ausstellungen zu Mail Art mitgewirkt. Er betreibt einen eigenen Verlag, in dem Bücher und Editionen zu dem Thema erscheinen: https://www.wohlrab-verlag.de

Cover von Friedrich Winnes und Lutz Wohlrab (Hg.): Mail Art Szene DDR 1975 bis 1990, Berlin 1994
Plakat der Ausstellung 50 Jahre Mail Art in der Brotfabrik Berlin, 2012. Archiv Lutz Wohlrab. Foto: Art in Networks

Darüber hinaus betreut Lutz Wohlrab eine Sammlung von Mail Art, in der sich unter anderem das Konvolut von Oskar Manigk befindet. Seit 2007 erarbeiteten Lutz Wohlrab und Birger Jesch einen digitalen Mail Art-Index, in dem 200 Biografien und Werke von Mail Art-Künstler:innen gesammelt wurden, Neuigkeiten werden weiterhin gepostet: https://mailartists.wordpress.com

Ausgewählte Literatur:

Lutz Wohlrab: Postkunst, Berlin 2019.
https://www.wohlrab-verlag.de/buecher_wohlrab.php

Lutz Wohlrab (Hg.): Robert Rehfeldt – Kunst im Kontakt, Berlin 2009.
https://www.wohlrab-verlag.de/buecher_rehfeldt.php

Friedrich Winnes und Lutz Wohlrab (Hg.): Mail Art Szene DDR 1975 bis 1990, Berlin 1994.

Verknüpfte Beiträge

  • Verbindungen zwischen der DDR und Lateinamerika
    Zeitspannen:
    • 2022
    Private Kontakte
    Die Kunsthistorikerin Elena Shtromberg spricht über die Beziehungen zwischen Künstler:innen aus der DDR und Lateinamerika und wie sich diese unter anderem durch Mail Art materialisiert haben.
    Künstler:innen:
    • Ruth Wolf-Rehfeldt
    • Robert Rehfeldt
    • Paolo Bruscky
  • Das Mail Art Archiv in der Galerie ChertLüdde
    Zeitspannen:
    • 2022
    Private Kontakte
    Die Galeristin Jennifer Chert spricht im Interview über Mail Art von Robert Rehfeldt und Ruth Wolf-Rehfeldt und das Archiv des Künstlerpaares in der Galerie ChertLüdde.
    Künstler:innen:
    • Ruth Wolf-Rehfeldt
    • Robert Rehfeldt
    • Paulo Bruscky
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