- 1983
- Mankeu Valente Mahumana (also known as Mankew)
- Albino Mahumana
- Landolf Scherzer
Text und Video von Lea Marie Nienhoff
Mitarbeit und Übersetzung: Ambre Elsa Alfredo
Weitere Interviewpartner:innen: Gabriele Baumgarten-Heinke, Dr. Ulrich Weishaupt
Die Praxis einer globalen, sozialistischen „Völkerfreundschaft“ und „internationaler Solidarität“ sollte insbesondere von Künstlerinnen und Künstlern vorgelebt werden. Der zwischen den Ländern vereinbarte kulturelle Austausch bildete jedoch zugleich ein eng kontrolliertes Instrument der DDR-Außenpolitik. Meine Forschung ist der Frage nachgegangen, wie die Protagonist:innen des kulturellen Austauschs zwischen der Volksrepublik Mosambik und der DDR diesen für sich definierten, und welche persönlichen Ziele sie damit verbanden. In der subjektiven Wahrnehmung der einzelnen Akteure, der ungeplanten Ereignisse und privaten Begegnungen, wird eine Art der gelebten politischen Freundschaft sichtbar, die nicht durch Kulturarbeitspläne vordefiniert wurde.
Teil 2 (1989): Nach der Fusion beider Berliner Akademien der Künste wurde der Maler Mankeu V. Mahumana von der Liste der korrespondierenden Mitglieder gestrichen. Mankeu bezeichnete sich selbst als «Freund der DDR». Sein Sohn Albino Mahumana berichtet im Interview wie der Künstler die Wende und den Abbruch der künstlerischen Austauschbeziehungen erlebt hat. Freunde und Bekannte des mosambikanischen Malers engagierten sich nach 1989 auf privater Ebene für eine Weiterführung des kulturellen Austauschs und der materiellen Unterstützung. Der Film dokumentiert die freundschaftlichen Beziehungen von Mankeu V. Mahumana zu verschiedenen Künstler:innen und Kulturschaffenden aus der DDR, wie dem Bildhauer Wolfgang Eckhardt, dem Autor Landolf Scherzer, und Harald Heinke, dem ehemaligen Vertreter der Liga für Völkerfreundschaft in Maputo.
Mit Archivdokumenten aus dem Privatarchiv von Harald Heinke, dem Bundesarchiv, und dem Archiv der Akademie der Künste.
Die Recherche zu diesem Film wurde durch das SNF-Forschungsprojekt "Decolonizing Socialism: Entangled Internationalism. An Intersectional Study of Cold War Projects from East Germany in Cinema and Cybernetics with Relevance for the 21st Century" (HEAD Genève), ermöglicht. www.entangledinternationalism.org.
Weitere Informationen zu Lea Marie Nienhoff finden sich unter dem Menüpunkt "Mitwirkende".
Ambre Elsa Alfredo ist Doktorandin in Urban Studies an der Universität Basel und Teil des Projekts Precarious Urbanisms in Coastal Africa (PRECURBICA). Zuvor war Ambre im Entwicklungssektor sowie im Bereich Architektur und Stadtplanung tätig. Ambre ist in Mosambik aufgewachsen und hat sich für das Videoprojekt engagiert um diesen weitgehend verborgenen Aspekt der Geschichte Mosambiks an die Öffentlichkeit zu bringen.