- 1964
- Abed Abdi
- Sami Hakki
- Lea Grundig
- Sigrid Noack
- Gerhard Bondzin
- Gerhard Kettner
- Günter Horlbeck
- Dino di Rosa
- Elly Johnson
- Elis Kankkunen
- Mauricio Boizeau
- Elke Hopfe
- Rainer Zille
"Malen ist seine Art zu existieren. Das ist nicht so dahingesagt. Ich bin sicher, daß dieses Bilden und Machen mittels Farbe seine wichtigste, wenn nicht einzige Möglichkeit ist, mit einem schwierigen Leben zurechtzukommen. Es ist müßig, ihn stilistisch einordnen zu wollen und nach künstlerischen Vorbildern zu schnüffeln. Er verleugnet Anregungen gar nicht und hat, wie übrigens jeder Maler, seine Vorbilder. Aber ich denke, daß er seit etwa einem halben Jahr nach vielen Jahren nun unterwegs zu sich ist. Die neuesten Arbeiten wenden sich wieder dem Menschenbild zu und das hat, wie alles, was er malt, wieder moralische Gründe. Er arbeitet ständig, und wahrscheinlich ist das seine Art der Entspannung. Er ist freundlich, und mitunter sind seine Bilder auch heiter. Es kann aber sein, daß er das gar nicht merkt."
Prof. Bernhard Heisig, im Faltblatt zur Personalausstellung von Michael Touma in der Leipziger Oper 1991, zit. nach dem Katalog Spuren, 2014, S. 34
Michael Touma (geb. 1956) und sein künstlerisches Schaffen sind geprägt von verschiedenen Orten und Menschen. Von Dresden hörte der Künstler bereits in seiner Jugendzeit durch seinen Lehrer Gershon Knispel, der ihn in Haifa in Malerei unterrichtete. Auch durch Erzählungen der Tänzerin Jardena Cohen, die in den 1920er Jahren an der Palucca Schule in Dresden Tanz studierte, war ihm die Stadt bereits geläufig. Weiterhin geprägt wurde er von seiner Mutter Chaya Touma, einer bedeutenden Keramikkünstlerin und seinem Vater Emile Touma, einem politischen Historiker, Theoretiker und Journalist. Jener war zudem Mitbegründer und in den 1970er Jahren Chefredakteur der kommunistischen Zeitung Al-Ittihad. Hierüber lernte der junge Michael Touma auch den Künstler Abed Abdi kennen, damals künstlerischer Leiter der kulturellen Abteilung und gerade von seinem Studium in Dresden zurückgekehrt.
Im Videointerview erzählt der Künstler von seinen Stationen in der DDR und insbesondere von der Lehre an der Dresdner Kunstakademie. Der Zusammenbruch des sozialistischen Gefüges war ein Umbruch im Leben und Werk von Touma. Die künstlerische Auseinandersetzung damit half ihm mit diesen Veränderungen umzugehen. Es gab einen Stilwechsel ins Expressionistische. In den 1990er Jahren verlagerte sich sein Fokus schließlich auf die Medienkunst. Als Mitarbeiter an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, brachte er in dieser Zeit mit Tjark Ihmels die Zeitschrift Prozess heraus.
Michael Touma lebt und arbeitet in Leipzig und Haifa.
Im Interview spricht Michael Touma über seine Verbindungen zu Dresden, bereits vor und auch nach seinem Aufenthalt in der DDR – durch die Tänzerin Jardena Cohen, die Künstlerin Lea Grundig und den Künstler Abed Abdi.
Das Studium in Dresden, aber vor allem Begegnungen mit Künstler:innen in Leipzig oder der Besuch von Ausstellungen haben Michael Touma immer wieder beschäftigt und inspiriert. Im Video schätzt er seine Wahrnehmung künstlerischen Schaffens in der DDR ein, und plädiert für neue Sichtweisen beim heutigem Umgang mit bisher häufig unzureichend betrachteten Werken.