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Künstler im Exil – César Olhagaray in Dresden

Thema: Studium und Lehre
Zeitspannen:
  • 1974
Künstler:innen:
  • César Olhagaray
  • Muriel Cornejo
  • Hernando León
Der Künstler César Olhagaray (geb. 1951) kam im Jahr 1974 von Chile in die DDR, wo er an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden ein Studium der Malerei und Grafik aufnahm.
Interview mit César Olhagaray am 04.07.2022 in Dresden

Der heute in Dresden und Santiago de Chile lebende Künstler César Olhagaray (geb. 1951) musste seine Heimat Chile aufgrund des Militärputsches am 11. September 1973 und einer folgenden Inhaftierung verlassen. Nach kurzem Aufenthalt in Frankreich kam Olhagaray, eher zufällig wie er sagt, in die DDR. Nur wenige Tage nach dem Militärputsch wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen der DDR und Chile unterbrochen und umfangreiche Solidaritätsmaßnahmen beschlossen – darunter auch die Aufnahme von tausenden Chilen:innen in der DDR. Olhagaray erzählt im Videointerview auch von seinen Erfahrungen in der DDR, welche eine Willkommens- und Solidaritätskultur prägte.
Ergänzend zu seinem vorherigen Architekturstudium nahm César Olhagaray in Dresden ein Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste u. a. bei Hernando León auf, zudem studierte er ab 1988 Kunstpädagogik an der Humboldt Universität zu Berlin. Das grafische Werk aus den 1970er Jahren spiegelt deutlich die schrecklichen Erlebnisse der Inhaftierung wider. In den 1980er Jahren verbindet er Malerei, Performance, Theater, Tanz und Architektur in seiner künstlerischen Praxis und entwickelt eigene Formate wie das Bildtheater – ein prozesshaftes Vorgehen, bei dem Musik und Bewegung die Malerei Olhagarays beeinflussen und das Publikum an der künstlerischen Praxis mitwirkt.

Interview mit César Olhagaray am 04.07.2022 in Dresden

Bereits in Chile während der 1960er Jahre erprobte César Olhagaray verschiedene Formen der Aktions- und Kollektivwandmalerei. Auch im Sommer 2022 schufen Muriel Cornejo und er in der Dresdner Neustadt ein Graffiti anlässlich des bevorstehenden Referendums zum Verfassungsentwurf in Chile. Der Entwurf wurde im September 2022 mehrheitlich abgelehnt.
In den zwei Videointerviews spricht César Olhagaray über die Ankunft und das Studium in der DDR und die Themen und Gedanken, welche seine Kunst bis heute prägen.  

Website des Künstlers: murielycesarolhagaray.com

Das Interview führte die Kunsthistorikerin Lena Geuer. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst und Musik der TU Dresden und lehrt transkulturelle Kunstgeschichte mit einem Schwerpunkt auf moderner und zeitgenössischer lateinamerikanischer Kunst.

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