Khalid Al-Jadir. Irak. Malerei und Handzeichnungen

Al-Jadir zählt zu den bekanntesten Vertreter:innen der realistischen Malerei und zu den bedeutendsten Kunsthistoriker:innen aus dem Irak des 20. Jahrhunderts. Nach einem Kunst- und Jurastudium in Baghdad setzte er sein Studium an der Akademie der Künste Paris fort und erwarb einen Doktor auf dem Gebiet der Geschichte der islamischen Kunst. Er kehrte 1954 in den Irak zurück und unterrichtete Malerei und Kunstgeschichte unter anderem an der Universität Baghdad, bis er 1961 die Akademie für Schöne Künste gründete und ihr Dekan wurde. Mit vier Werken war der Künstler bereits 1951 bei den Weltfestspielen der Jugend und Studenden in Berlin vertreten und 1959 mit einer eigenen Ausstellung im Erich-Weinert-Haus in Pankow. Über ein Jahr verbrachte er 1965/1966 zu Studienzwecken in Ostdeutschland, wodurch eine Vielzahl an Skizzen und Bildern über Landschaften und das gesellschaftliche Leben in der DDR entstanden. Diese verbildlichten Eindrücke zeigte er 1970 in einer Ausstellung in Baghdad.

"Im Wissen um den geschichtlichen Hintergrund einer Kultur, in der sich die Kräfte in scharfen Auseinandersetzungen polarisieren, gewinnen die realistischen Prinzipien der Malerei Dr. Khalid Al-Jadirs große Bedeutung. Seine zarten Frauenbildnisse, die schönen Landschaften und Gemälde zu politischen Ereignissen helfen dem Fortschritt des Landes" heißt es in einem Zeitungsartikel zur Ausstellung, die 1977 in der Neuen Berliner Galerie Malereien und Handzeichnungen des Künstlers zeigt (Ariane Beygang, Neue Zeit 19.04.1977, S. 4)

Rezensionen zu Ausstellungen in der DDR sind erschienen in der Neuen Zeit vom 24.09.1959 und von Ariane Beygang in der Neuen Zeit vom 19.04.1977, sowie im Katalog Malerei & Handzeichnungen. Khalid al-Jadir in Berlin von 1977.