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Junge Künstler der DDR und Kubas

Thema: Reisen
Zeitspannen:
  • 25.04.1989 — 28.05.1989
  • 24.08.1989 — 17.09.1989
Künstler:innen:
  • Ricardo Rodríguez Brey
  • Tomás Esson
  • Klaus Killisch
  • Michael Kunert
  • Joel Jover Llenderrosos
  • Ciro Quintana
  • Neo Rauch
  • Zaida del Río
  • Wolfgang Smy
  • Gerd Sonntag
Die Kommissare Gerhard Haupt und José Veigas haben junge Künstler:innen für eine länderübergreifende Ausstellung zusammengebracht.

Veranstaltet durch die Ministerien für Kultur beider Länder und dem Zentrum für Kunstausstellungen der DDR, stellten die Kuratoren Gerhard Haupt und José Veigas eine Gruppenausstellung mit zehn Künstler:innen aus der DDR und aus Kuba zusammen.

Grundlage bot der Kulturarbeitsplan zwischen der DDR und Kuba, der die Umsetzung von Ausstellungen vorsah. Zwar hatte es bereits zwei Jahrzehnte lang Ausstellungen im Rahmen der Kulturarbeitspläne gegeben, so waren es aber meist Einzelausstellungen oder sogenannte Überblickschaus - in diesem Fall sollte die kleine Teilnehmendenzahl die Reise aller Beteiligten ermöglichen. Im April und Mai 1989 gastierten die Künstler Klaus Killisch, Michael Kunert, Neo Rauch und Gerd Sonntag in Havanna, Wolfgang Smy konnte nicht mitreisen. Dort trafen sie auf die kubanischen Kolleg:innen, mit denen sie im Museo Nacional de Bellas Artes de Cuba ausstellten. Im August und September desselben Jahres besuchten wiederum Ricardo Rodríguez Brey, Tomás Esson, Joel Jover Llenderrosos, Ciro Quintana und Zaida del Río Ostberlin, wo die Schau in der Neuen Berliner Galerie im Alten Museum gezeigt wurde.

Über die Auswahl der Ausstellenden, die in beiden Ländern Kritik erhielt, schrieb der Kurator Haupt in einem Textbeitrag in der Zeitschrift Bildende Kunst (Nov. 1989), vollständiger Artikel verfügbar unterhalb, in den Links:

"In enger Zusammenarbeit mit dem kubanischen Ausstellungskommissar sollte mit dem Blick auf besondere Affinitäten oder auch Vorbehalte im anderen Land eine Auswahl getroffen werden, die sich zu einer spannungsvollen, kontrastreichen, aber nicht zweigeteilten Ausstellung zusammenfügt und ein breiteres Publikumsinteresse hervorzurufen vermag. Dabei spielte der Gedanke eine Rolle, dass die meisten Kunstfreunde in Kuba, die aufgrund ihrer Vorurteile oder auch nur Unkenntnis kaum eine Kunstausstellung aus der DDR besuchen würden, sich unserer Kunst mit größerer Bereitwilligkeit nähern, wenn sie im Zusammenhang mit bekannten Künstlern des eigenen Landes gezeigt wird. Umgekehrt dürfte das bei uns wohl auf ähnliche Weise funktionieren."

Im Videointeriew erzählt auch der beteiligte Künstler Klaus Killisch davon, wie sich der Austausch zwischen den Ausstellenden prozesshaft veränderte: Der Künstler Tomás Esson habe seine Werke erst später, im Kontext Ostberlin verorten und verstehen können.

Die Gruppenausstellung umfasste circa 80 Arbeiten, darunter Grafiken, Gemälde, Installationen und Objektkunst. Ein zweisprachiger Katalog begleitete die Ausstellung in beiden Ländern.

Erinnerungen an Kuba im Interview mit Klaus Killisch, in seinem Atelier in Berlin-Pankow, 09.08.2022

Unter folgenden Links können der Zeitschriftartikel in der Bildende Kunst (Nov. 1989) des Kurators Gerhard Haupt und Ansichten der Ausstellung eingesehen werden:

https://universes.art/de/magazine/articles/2022/junge-kuenstler-ddr-cuba-1989

https://universes.art/de/magazine/articles/2022/junge-kuenstler-ddr-cuba-1989/werke

Begleitend zu den Ausstellungen im Museo Nacional de Bellas Artes de Cuba und in der Neuen Berliner Galerie im Alten Museum erschien der zweisprachige Katalog "Jovenes Artistas de la R.D.A. y Cuba/Junge Künstler der DDR und Kubas". Cover: "Mauerspringer" von Klaus Killisch. Herausgegeben beim Ministerium für Kultur der DDR, Ostberlin 1989.
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